Ein kurzweiliger Abend Ringelnatz' verschiedene Seiten Dorsten 40 Besucher kamen am Donnerstagabend ins Cornelia-Funke-Baumhaus. Dort gastierte Hans-Georg Karl, der aktiv das Baumhausgeschehen begleitet, mit einem Abend rund um und mit Joachim Ringelnatz. Was viele nicht wussten: Der beliebte Verfasser von Liebesgedichten hieß im wirklichen Leben Hans Bötticher. "Es war einmal ein Bumerang", eröffnete Anke Klapsing-Reich, 2. Vorsitzende des Baumhaus-Vereins, mit einem von Ringelnatz' bekanntesten Gedichten die Vorstellung. Gleich darauf stimmen Petra Stief und Jürgen Geppert als das Duo "Liz und Taylor" mit ihrem ersten Song "Die Gedanken sind frei" ein. Die Musiker aus Bottrop sind bekannte Gesichter im Baumhaus und sorgten wie gewohnt für musikalische Zwischentöne. Frei nach Ringelnatz' Motto "Jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise", ließ Hans-Georg Karl dessen Leben mit Texten, Bildern, Lebens- sowie Geschichtsdaten Revue passieren. Dabei ging er unter anderem auf die Kindheitszeit ein. So berichtet der Dichter in seinen Kinderbüchern, dass es ungeheuren Spaß mache, Blähungen in der Badewanne loszulassen und aus Exkrementen Klöße zu kneten. Aber auch durchaus unbekannte Seiten beleuchtete Hans-Georg Karl. Witze kamen an Ob Ameisen, die nach Australien reisen, oder Ofenkacheln, die man seiner Liebsten schenkt, der Witz der Geschichten kam stets gut beim Publikum an. Der bekannte Seemann schrieb aber trotz seines relativ kurzen Lebens neben lustigen und komischen Texten auch ernste und politische Zeilen. "Ich bin begeistert von den guten Zitaten, der Präsentation und den zahlreichen Bildern. Ich hatte Ringelnatz bereits in meiner Schulzeit", erinnerte sich Besucherin Susanne Fraund, die zahlreiche Gedichte frei aufsagen konnte. Mit seinem enormen Wissensschatz sowie der richtigen Prise Humor verschaffte Hans-Georg Karl seinem Publikum einen schön schrägen Abend. Hans-Georg Karl beeindruckte die Zuschauer. Text und RN-Foto: Anna Knopp |