Köstliches Geschnäbel

23. November 2019




Tintenhühner 2019
Die Tintenhühner feierten am Donnerstagabend im Cornelia-Funke-Baumhaus Premiere.

Der Hühnerstall im Cornelia-Funke-Baumhaus war am Donnerstagabend in Aufruhr: Das hauseigene Rassegeflügel, die "Tintenhühner", luden zu ihrem dritten Kabarettprogramm ein.

Dorsten
Der Titel "Liebes Leben oder Liebesleben" ließ so manchen Einblick in die inneren und äußeren Nöte bei zwischenmenschlichen Begegnungen erwarten.
Seit dem Frühjahr hat die zehnköpfige Laienspieltruppe an diesem Programm gefeilt, Kostüme und Requisiten gesucht und Fotos und Filme für die Backgroundprojektion aufgenommen. Als Tintenhennen gackerten Anne Pitz-Fleischer, Beate Robert, Christa Möller und Lisa Ulfkotte durch den Saal. Als Tintenhähne krähten Bertold Hanck, Hans-Georg Karl, Klaus-Dieter Krause, Lambert Lütkenhorst und Manfred Lauffs dazwischen.
Entstanden ist ein köstliches Geschnäbel, das die Lachmuskeln des Publikums ordentlich strapazierte. In wechselnden Besetzungen zeigten die Darsteller ihre große Wandlungsfähigkeit und viele Szenen hatten auch einen direkten Dorsten-Bezug. Nach einigen persönlichen Weisheiten von Männern über Frauen und von Frauen über Männer folgte die erste Gruppenszene im "Café Mäuschen". Mutter moppert an Vater herum: "Wie du wieder aussiehst. Du müsstest dich mal von hinten sehen!" Dabei hat er nur angezogen, was sie ihm rausgelegt hat. Bei dem Disput spielen andere Gäste Mäuschen und werden animiert, eigene Erlebnisse mit der besseren Hälfte von der ekligen Unterhose mit Eingriff bis zu einer fehlenden staatsbürgerlichen Haltung beizutragen.
Der 7. Sinn
Ein eingespieltes Originalfilmdokument vom "7. Sinn" aus dem Jahr 1982 ist zunächst Auslöser für eine Emanzenbewegung. Aber dann folgt die Gegenreaktion als Heimchen unter der Haube auf dem Fuße: "Steh zu deinem Mann" flöteten die geläuterten Tintenhennen nun einstimmig.
Besonders lustig war die Begegnung von zwei Müttern im Spieleparadies eines Kaufhauses oder die verzweifelte Partnersuche eines einsamen Deuteners im Internet.
Die "Familie Schniedelkötter" gehört von Anfang an zum Inventar der "Tintenhühner": Alle sind zusammengekommen, um Familienrat zu halten, denn Mutter "fühlt sich immer wie Aschenputtel". "Das Leben mit mir ist wie im Märchen", meint Vater dazu und er stellt den Antrag, von der Gartenlaube wieder ins Haus einzuziehen. Die Kinder kommen auf die Idee, "Alexa" mit einem Update zum Schiedsrichter und Streitschlichter aufzupeppen.
Wie das ausgeht, können sich Besucher am Donnerstag (28. November) um 19.30 Uhr und am Samstag (30. November) um 19 Uhr in der Aula des Gymnasiums Petrinum, Im Werth 17, anschauen.
Dann folgen zwei weitere Aufführungen.

TEXT und FOTO: Sabine Bornemann